(c) MdB Connemann
Bund und Land müssen nun für Refinanzierung bis zum 15. September sorgen.
Papenburg / Leer. Seit dem Wochenende liegt der Entwurf eines
Sanierungskonzeptes für die Meyer Werft vor. Dazu erklären die Abgeordneten
Gitta Connemann MdB, Hartmut Moorkamp MdL, Ulf Thiele MdL und Jens Gieseke
MdEP stellvertretend für die CDU im Emsland und in Ostfriesland:
Die Meyer Werft nimmt die nächste Hürde. Für das Sanierungskonzept ist die
Werft auf Herz und Nieren geprüft worden.
Die Werft musste sich härtesten Fragen stellen: Ist das Unternehmen in der
Lage, die Krise zu überwinden? Welche Maßnahmen müssen dafür ergriffen
werden? Welches konkrete Sanierungskonzept muss wann wie umgesetzt werden?
Wie sieht die finanzwirtschaftliche Planung aus?
Die Meyer Werft hat ihre Hausaufgaben gemacht. Die Antworten aus Papenburg
überzeugten die Gutachter.
Die weltweit anerkannte Beratung Deloitte kommt zu dem Ergebnis: die Werft
ist sanierungsfähig. Und damit förderungswürdig. Ihr Trumpf sind ein
eingeschworenes Team an qualifizierten Mitarbeitern, eine
Unternehmerfamilie, die sich zu Papenburg bekennt, und eine sehr gute
Auftragslage. Denn Kunden weltweit wissen: die Werft steht für Innovation im
Schiffbau.
Derzeit fehlt allerdings die Liquidität für die Bauzeitfinanzierung der
nächsten Schiffe. Das Konzept bestätigt: Die strukturellen Probleme, die
dazu geführt haben, werden von Geschäftsführung, Sanierer und Belegschaft
angegangen.
Aber alles steht und fällt mit der Finanzierung. Dafür muss das Eigenkapital
zeitweise gestärkt und Bürgschaften gestellt werden. Bis zum 15. September
muss die Refinanzierung der Aufträge stehen. Sonst gehen die Lichter in
Papenburg aus.
Nun sind Bund und Land gefordert. Bis zum 15. September lässt sich kein
privater Investor finden. Rechtlich und wirtschaftlich gibt es keine Gründe,
die gegen ein zeitweises staatliches Engagement für die Rettung der Meyer
Werft sprechen würden.
Diese ist förderungswürdig. Von der Meyer Werft sind direkt und indirekt
mehr als 20.000 Arbeitsplätze abhängig. Und sie steht wegen des hohen
Innovationsgrades für die Zukunft des Schiffbaus in Deutschland. Es geht
also nicht um eine staatliche Beihilfe, die den Wettbewerb verfälschen
würde.
Es geht im Wesentlichen um die Vorfinanzierung. Die CDU unterstützt und
fordert ein zeitlich befristetes Engagement von Bund und Land. Jetzt müssen
sehr schnell klare Zusage aus Berlin und Hannover folgen: Ja, wir stehen zum
Standort Papenburg. Ja, wir stehen zur Rettung der Meyer Werft und ihrer
Arbeitsplätze. Der Einsatz ist es wert.
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