Einstellung der Förderung für Sprach-Kitas fatales Signal

03.08.2022
Pressemitteilung MdB

Gitta Connemann fordert dauerhafte Weiterführung des Bundesprogramms

HEEDE. Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Deshalb gibt es seit elf Jahren

das Bundesprogramm "Sprach-Kitas". Dieses ist ein voller Erfolg. Mehr als
700 Einrichtungen in Niedersachsen nehmen daran teil, davon alleine 34 im
Emsland. Auch die Kita St. Michael in Heede profitiert seit 2017 von der
Förderung - seit 2021 sogar doppelt. Damit können die Erzieherinnen Melanie
Kleene und Margret Schulte gezielt auf die sprachlichen Bedürfnisse der
Kinder eingehen - noch. Denn das Bundesfamilienministerium hat angekündigt,
das Bundesprogramm Ende des Jahres auslaufen zu lassen. Damit wäre zum
01.Januar 2023 Schluss. Ein Ersatzprogramm ist nicht in Sicht. Die
CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann besuchte deshalb jetzt mit dem
CDU-Landtagskandidaten Hartmut Moorkamp und Heedes Bürgermeister Antonius
Pohlmann die Kita in Heede, um über den aktuellen Sachstand zu berichten.

Connemann kann die Entscheidung nicht nachvollziehen: "Das bedeutet das Ende
einer Erfolgsgeschichte. Insbesondere Kinder mit sozialer Benachteiligung
profitieren. Kinder, die Probleme haben zu sprechen, können schnell zu
Außenseitern werden. Sie werden ausgeschlossen und haben es später in Schule
und Ausbildung schwerer. Die Ampel nimmt dies billigend in Kauf. Das
Programm muss fortgeführt werden - und zwar dauerhaft."

Moorkamp kann dem nur zustimmen: "Sprache ist das Tor zur Welt. Deshalb ist
es unfassbar, dass man dieses Programm weg streicht - gerade jetzt in dieser
Zeit!"

Connemann macht deutlich, dass die Auswirkungen der Einstellung fatal wären.
Kinder würden benachteiligt, wenn ihr Entwicklungspotential im Sprachbereich
nicht mehr gefördert wird. 700 Sprachförderkräfte würden ihren Job
verlieren, 60 Fachberatungsstellen gehen verloren.  Und insgesamt ginge die
Qualität in den Sprach-Kitas zurück, wenn das zusätzliche Fachpersonal
fehlt.

Auch Melanie Kleene und Margret Schulte sind enttäuscht. Vor allem der
aktuelle Zeitpunkt macht fassungslos: "Als Kita versuchen wir unsere Kinder
mit viel Herzblut zu fördern. Corona war ein Einschnitt. Wir engagieren uns,
um die Auswirkungen der Pandemie auszugleichen. Mit der Aufnahme von
geflüchteten Kindern stehen wir vor der nächsten Herausforderung.
Sprachförderung ist eines unserer wichtigsten Alltagsthemen - gerade jetzt.
Für viele Kinder und Familien in unserer Einrichtung ist das ein Rückschritt
und ein schwerer Schlag."

Aus diesem Grund fordert Connemann nicht nur ein Weiterlaufen des Programms,
sondern eine dauerhafte Förderung: "Das Bundesprogramm hat für viele Kinder
eine enorme Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, dass es nicht gestrichen
wird. Im Gegenteil: das Programm muss verstetigt und aus dem Projektstatus
herausgelöst werden. Nur so bleibt Sprachförderung ein wichtiger Bestandteil
in unseren Kitas. Sprache ist der Schlüssel zum Bildungserfolg aller Kinder
- nicht nur heute, sondern auch noch morgen und übermorgen."

____________
Bildunterschrift: Große Enttäuschung bei den Erzieherinnen Melanie Kleene und Margret Schulte (3. & 4 v.l.). Das Bundesprogramm "Sprach-Kita" soll nicht fortgeführt werden. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann, Heedes Bürgermeister Antonius Pohlmann (links), der CDU-Landtagskandidat Hartmut Moorkamp (2 v.l.) und der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Heede Alexander von Hebel (rechts) können die Entscheidung nicht nachvollziehen.