Gesetzentwurf für ein Verbot zur Tötung von Eintagsküken

21.01.2021
Pressemitteilung MdB

Sehr geehrte Damen und Herren,

am gestrigen Mittwoch hat das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf für ein
Verbot zur Tötung von Eintagsküken ab dem 1. Januar 2022 beschlossen. Dazu
erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann:

"Der Countdown läuft. Das Ende des Tötens von Eintagskükens in Deutschland
ist eingeläutet. 2022 ist damit national Schluss. Deutschland geht damit
beim Tierschutz einmal mehr voran. Dank der Brütereien in Deutschland, die
weltweit Standards setzen - und das freiwillig.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Es handelt sich um einen nationalen
Alleingang. Tierschutz endet aber nicht an Ländergrenzen. Die EU muss
deshalb zwingend nachziehen. Innerhalb der gesamten EU muss das Vergasen
männlicher Eintagsküken verboten werden. Sonst werden nach wie vor Tiere und
Fleisch aus Ländern importiert werden, deren Brüder getötet worden sind.

Eine wichtige Rolle spielen dabei Verbraucherinnen und Verbraucher. Denn
über Tierschutz wird auch an der Ladenkasse und im Restaurant entschieden.
Wer das Kükentöten europaweit beenden will, muss und kann selbst handeln.
Und das geht ganz einfach: Beim Kauf von Eiern und Fleisch sollte man auf
die Herkunft aus Deutschland achten. Damit kann jeder einen Beitrag zu mehr
Tierschutz leisten. Und deshalb setzen wir uns als
CDU/CSU-Bundestagsfraktion für eine europaweit verbindliche Herkunfts- und
Haltungskennzeichnung ein.

Unseren Brütereien nehmen eine Vorbildfunktion ein - auch unter Inkaufnahme
von Wettbewerbsnachteilen. Aber wir dürfen sie nicht vollständig
überfordern.

Wissenschaft und Geflügelbranche arbeiten unter Hochdruck an den
Alternativen. Die zentrale Frage ist dabei, ab welchem Bruttag ein
Schmerzempfinden beim Kükenembryo eintritt. Wissenschaftlich gesichert ist,
dass ab dem neunten Bruttag ein Schmerzempfinden vorhanden ist. Erste
Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei vor dem neunten Bruttag sind jetzt
marktreif. Damit wollen wir den Einstieg ermöglichen. Dies muss aber möglich
bleiben."